Logo Kanton Bern / Canton de BernePolizeizentrum Bern

Das Projekt

Mit dem Gebiet «Juch» bei Niederwangen in der Gemeinde Köniz hat der Kanton Bern ein ideales Grundstück für den Bau eines neuen Polizeizentrums gefunden. Der Baubeginn ist für 2023 geplant. 2028 soll die Kantonspolizei das Gebäude in Betrieb nehmen können.

2009 hat der Berner Regierungsrat den Grundsatzentscheid gefällt, im Raum Bern ein neues Polizeizentrum zu bauen. In der Folge wurden verschiedene Areale und Gebäude unter die Lupe genommen. Die Anforderungen: Eine genügend grosse, zusammenhängende Grundstückfläche von rund 30‘000 m2 sowie eine gute Verkehrsanbindung: Das Polizeizentrum soll möglichst nahe bei einem Autobahnanschluss liegen.

«Juch» bei Niederwangen – ein idealer Standort

Fündig wurde der Kanton schliesslich bei Niederwangen in der Gemeinde Köniz, im südlichen Teil des Gebiets «Juch» zwischen der Autobahn Bern-Freiburg und der Hallmattstrasse. Das Grundstück liegt direkt neben der Autobahnausfahrt Niederwangen und ist mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossen. Die zur Verfügung stehenden Baufelder 7 und 5 (siehe Grafik unten) sind zusammen rund 28‘000 m2 gross und erfüllen somit die Raumansprüche der Polizei. Der Kanton hat sich auf dem Areal zudem bis 2022 kostenlos ein weiteres Baufeld (Nr. 3) als Reserve gesichert.

Blick auf das künftige Baugelände. Zu sehen sind die für das neue Polizeizentrum vorgesehenen Baufelder 7 und 5. Das Baufeld 3 konnte sich der Kanton Bern bis 2022 kostenlos reservieren.

Ein Neubau ist die wirtschaftlichste Lösung

Im Herbst 2016 hat der Kanton mit der Migros Aare, welcher das Grundstück gehört, einen Baurechtsvertrag auf 80 Jahre ausgehandelt. Der Baurechtszins beträgt rund eine Million Franken pro Jahr. Langfristig ist das neue Polizeizentrum deutlich wirtschaftlicher als das Festhalten an der heutigen Situation. Denn mit einem Neubau entfallen die Mieten für die verschiedenen Standorte. Die jährlichen Gebäudekosten sinken um zwei Drittel. Zudem müssten ohne neues Polizeizentrum rund 65 Millionen in die Sanierung der heutigen Gebäude investiert werden – das Flickwerk aber bliebe.

Projektwettbewerb – Siegerprojekt «EINS EINS SIEBEN»

2018 hat der Kanton Bern einen mehrstufigen Projektwettbewerb durchgeführt. Dabei hat sich die Jury einstimmig für das Projekt des Planerteams unter der Führung der Mischa Badertscher Architekten AG (Zürich) ausgesprochen. Beurteilt wurden unter anderem das architektonische Gesamtkonzept, städtebauliche Komponenten, betriebliche Aspekte – ganz entscheidend für die Polizei –, Umwelt und Ökologie sowie die Wirtschaftlichkeit bei Bau und Instandhaltung. Das Siegerprojekt hat die Jury insbesondere durch praktische Betriebsabläufe, seine hohen architektonischen Qualitäten und durch seine verblüffende Einfachheit überzeugt. Es erfüllt die unterschiedlichen Anforderungen der Kantonspolizei bestens.

Ab 2028 die neue Zentrale der Berner Kantonspolizei: Das Projekt «EINS EINS SIEBEN» der Mischa Badertscher Architekten AG hat die Jury überzeugt.
  • Jurybericht

Zahlen zum Projekt

Gesamtkosten: CHF 322 Mio.
Hauptnutzfläche (HNF): 32’400m2
Planung: 2019 - 2023
Eingabe Baugesuch: 2021
Ausführung: 2023 - 2027
Inbetriebnahme: 2028
Belegung: ca. 1'370 Personen

Mobilitätskonzept – Fahrtenkontingent wird nicht ausgeschöpft

Von total ca. 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dereinst ungefähr 980 Personen gleichzeitig im neuen Polizeizentrum vor Ort sein. Das generiert rund um das Areal zusätzlichen Verkehr. Um die Verkehrszunahme so gering wie möglich zu halten, werden verschiedene Massnahmen zur Fahrtenreduktion ergriffen. Diese Massnahmen hat der Kanton 2021 im Mobilitätskonzept Polizeizentrum Bern dargelegt. Entlastend wirkt, dass rund die Hälfte der Polizeiangehörigen den öffentlichen Verkehr nutzen wird und 230 Veloabstellplätze zur Verfügung stehen. Zudem ist vorgesehen, den Fahrplan der S-Bahn nach Bern so anzupassen, dass eine Verbindung im Viertelstundentakt entsteht. Aufgrund dieser Massnahmen fallen täglich durchschnittlich 1700 Fahrten an. Darin inbegriffen sind Polizei-Einsatzfahrten, Fahrten von Lieferanten und Besuchenden sowie Fahrten der mit dem Auto zur Arbeit pendelnden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einsätze mit Blaulicht werden normalerweise nicht vom Polizeizentrum aus gefahren. Der überwiegende Teil der Fahrten von und zum Polizeizentrum erfolgt direkt via Autobahnanschluss Niederwangen. Die Schichtwechsel liegen in der Regel nicht in den Hauptverkehrszeiten am Morgen und am Abend, was die Auswirkungen auf den Stossverkehr dämpft. Gemäss der geltenden Überbauungsordnung sind für das Polizeizentrum täglich 1844 Fahrten möglich. Dieses Kontingent wird mit 1700 Fahrten somit deutlich unterschritten.

Ein nachhaltiges Projekt

Das Polizeizentrum soll auch punkto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit hohen Ansprüchen genügen. So ist zum Beispiel ein Anschluss ans Fernwärmenetz des ewb geplant. Das Gebäude soll zudem einen Teil seines Energiebedarfs durch Eigenproduktion decken und im Minergie-P-Eco-Standard für nachhaltiges Bauen gebaut werden. Geplant ist auch, den auf dem Gelände verlaufenden Stadtbach zu revitalisieren und naturnah zu gestalten.

Wie geht es weiter?

Mit der Genehmigung des Baurechtsvertrages sowie der Kredite für den Projektwettbewerb und für die Projektierung durch den Grossen Rat hat das neue Polizeizentrum 2017 wichtige politische Hürden genommen. Im Januar 2018 hat der Projektwettbewerb begonnen, und Ende November 2018 ist das Siegerprojekt «EINS EINS Sieben» der Öffentlichkeit präsentiert worden. Der Kanton hat das Baugesuch für das Polizeizentrum im September 2021 eingereicht. Der Spatenstich soll im Juni 2023 erfolgen. Läuft alles nach Plan, sind die Arbeiten per Ende 2027 abgeschlossen und die Kantonspolizei kann das neue Polizeizentrum ab 2028 in Betrieb nehmen.

Von der Planung bis zur Übergabe: Die Planungsschritte des neuen Polizeizentrums auf der Zeitachse.
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